Großbritannien: Flüchtling wegen Verkehrsbehinderung vor Gericht

Regierung Cameron plant harte Strafen gegen illegale Einwanderer

Weil er 50 Kilometer durch den Eurotunnel Calais rannte, steht ein Geflüchteter nun vor Gericht: wegen Verkehrsbehinderung. Allgemein will Großbritannien die Gesetze für Migranten verschärfen.

Canterbury. Knapp drei Wochen nach seinem Lauf durch den Eurotunnel ist der sudanesische Flüchtling Abdul Rahman Haroun vor einem britischen Gericht angehört worden. Bei dem Termin am Montag erklärte er sich für nicht schuldig. Die britische Justiz wirft Haroun Verkehrsbehinderung vor. Er sitzt in Untersuchungshaft, ihm drohen zwei Jahre Gefängnis.

Der 40-Jährige war am 4. August durch sämtliche Kontrollen im französischen Calais geschlüpft und knapp 50 Kilometer durch den Eurotunnel gerannt, bevor er kurz vor der britischen Seite von britischen Sicherheitskräften geschnappt wurde. Fluchtversuche zu Fuß durch den Tunnel sind höchst selten und gefährlich - die Züge rasen mit bis zu 160 Stundenkilometern durch die Röhre.

Nachdem sich Haroun am Montag per Dolmetscher für nicht schuldig erklärte, setzte Richterin Adele Williams für den 9. November die nächste Anhörung an und beließ den Flüchtling in Untersuchungshaft. Sein Anwalt...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.