Saudi-Arabien: Fast 200 Hinrichtungen seit Januar 2014
Weltweit gibt es nur in China und im Iran noch mehr Hinrichtungen
London. In Saudi-Arabien steigt laut Amnesty International die Zahl der Hinrichtungen. Allein im ersten Halbjahr 2015 seien 102 Todesurteile vollstreckt worden, wie die Menschenrechtsorganisation am Dienstag in London mitteilte. Im gesamten Jahr 2014 seien 90 Menschen exekutiert worden. Weltweit gibt es dem Bericht zufolge nur in China und im Iran noch mehr Hinrichtungen als in Saudi-Arabien.
Besonders stark stieg die Zahl der Todesurteile wegen Drogendelikten. Ihr Anteil kletterte von vier Prozent 2010/2011 auf 32 Prozent 2013 und 47 Prozent im Jahr 2014. Im Königreich Saudi-Arabien können auch Ehebruch, bewaffneter Raub, Vergewaltigung und Hexerei mit dem Tod bestraft werden. Amnesty kritisierte, dass Prozesse oft im Geheimen stattfänden und Angeklagten der Kontakt zu Anwälten untersagt werde.
Am häufigsten werden in Saudi-Arabien den Angaben zufolge Menschen durch Enthauptung hingerichtet. Vereinzelt kommt es auch zu Erschießungen. Insgesamt wurden in dem Land seit 1985 mehr als 2.000 Menschen hingerichtet. Knapp die Hälfte von ihnen (48,5 Prozent) waren Ausländer, die etwa ein Drittel der rund 30 Millionen Einwohner ausmachen. epd/nd
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