Das Internet als Brandbeschleuniger?
Facebook und Twitter spielen bei der Mobilisierung gegen Flüchtlingsheime eine geringere Rolle als angenommen, meint David Begrich. Geradezu lächerlich sei es, das Netz für Attacken auf Asylbewerber verantwortlich zu machen.
Bei der Suche nach den Hintergründen der derzeitigen rassistischen Mobilisierung fällt der Blick mancher Beobachter auf das Internet, genauer auf Social-Media-Formate. Doch nicht das Internet ist schuld an dem Rassismus.
Bei der Suche nach den Hintergründen der derzeitigen rassistischen Mobilisierung fällt der Blick mancher Beobachter auf das Internet, genauer auf Social-Media-Formate. Hier, so die nicht erst seit vergangenem Wochenende zu vernehmende These, würden rassistische Gewalteskalationen wie in Heidenau ihren Anfang nehmen. Das klingt schlüssig. Wer unter einschlägigen Stichworten sucht, findet bei Twitter & Co. eine Flut von rassistischen Kommentaren und direkten Gewaltaufrufen. Als Beleg für den mobilisierenden Charakter von Web 2.0-Plattformen in Sachen Rassismus werden zudem die hohen Zugriffszahlen auf die sich epidemisch ausbreitenden Seiten wie »Nein zum Heim in ...« genannt.
Doch der Schluss, es seien die Social-Media-Formate, die eine rassistische Stimmung in einer Region zum sprichwörtlichen Brandbeschleuniger machten, geht fehl. Vielmehr zeigt die Erfahrung mit den seit 2011 entstandenen regionalen, von militanten Neonazis ...
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