Milchbauern im Machtpoker

Preisdumping durch Supermärkte und Molkereien treibt Landwirte in den Ruin

Viele Milchbauern arbeiten am Rande der Existenz, immer mehr Höfe müssen aufgeben. Wer steckt hinter dem Preisdumping?

Das Interesse der großen Handelsketten, Milchprodukte günstiger in den Regalen zu haben als die Konkurrenz, ist kapitalistisch einleuchtend. Niedrige Preise erhöhen die Gewinnspanne. Doch Molkereien? »Die gehören doch euch Bauern«, schallt es den Landwirten oft entgegen. Rein rechnerisch sind rund 70 Prozent der Molkereien als Genossenschaft organisiert. Doch die sind längst nicht mehr die Milchsammelstellen früherer Jahre, sondern gewinnorientierte Konzerne, in denen die Bauern kaum noch Mitspracherechte haben.

Unter den Top Ten europäischer Molkereien liegt auf Platz fünf Arla Foods. Der dänisch-schwedisch-deutsche Milchkonzern wirbt gerne mit »Milch in Bauernhand«. Erst kürzlich hat Arla hierzu ein eigenes Transparenzsiegel angekündigt. Für Ottmar Ilchmann, Landesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), ist das »zynische Schönfärberei«. Milchbauern hätten in Großmolkereien mit Genossenschaftsmodell ...


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