150 Millionen Inder im Streik
Protest gegen Wirtschaftsreformen und Politik von Premier Modi / Gewerkschaften und die linke Opposition: Regierung bevorzugt Konzerne und verschärft soziale Ungleichheit
Berlin. Millionen Inder haben am Mittwoch aus Protest gegen die Wirtschafts- und Arbeitsmarktreformen der Regierung von Premierminister Narendra Modi die Arbeit niedergelegt. Zehn Gewerkschaften riefen zu dem eintägigen Streik auf, nachdem Gespräche mit Finanzminister Arun Jaitley über die den Zielen von Unternehmen dienende Politik der Regierung ohne Ergebnis geblieben waren. Die Gewerkschaften fordern, dass die Regierung ihre Pläne aufgibt, unproduktive Fabriken zu schließen und Anteile an staatlichen Firmen zu verkaufen, um mit dem Erlös den Staatshaushalt zu entlasten.
Es wurde erwartet, dass 150 Millionen Arbeiter im Banken-, Industrie-, Bau- und Bergbausektor die Arbeit niederlegen. Viele Banken sollten geschlossen bleiben, während der Streik am Morgen im Nahverkehr bereits Wirkung zeigte, und sich an Bushaltestellen lange Schlangen bildeten. Auch Tagelöhner, Hausangestellte und Straßenverkäufer sollten sich den Protesten anschließen, um eine Anhebung des Mindestlohns zu fordern. Im östlichen Bundesstaat West Bengalen, wo die Gewerkschaften besonders stark sind, kam das öffentliche Leben weitgehend zum Erliegen.
Der Hindunationalist Modi war im Mai 2013 mit dem Versprechen gewählt worden, die Wirtschaft zu deregulieren, um ausländische Investoren ins Land zu holen. Die Regierung verweist darauf, dass Reformen dringend nötig sind, um Arbeitsplätze für die Millionen junger Leute zu schaffen, die auf den Arbeitsmarkt drängen. Die Gewerkschaften und die linke Opposition werfen der Regierung dagegen vor, die Konzerne zu bevorzugen, Arbeitsplätze zu gefährden und die soziale Ungleichheit zu verschärfen. Wichtige Vorhaben wie eine Steuer- und Landreform wurden im Parlament blockiert. AFP/nd
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