Gültige Fahrkarte, falsche Hautfarbe
An den Budapester Bahnhöfen regt sich Widerstand gegen die Blockade der Weiterreise von Flüchtlingen
In der ungarischen Hauptstadt jagt die Polizei Flüchtlinge durch die Touristenviertel. Die Regierung beschwört die Gefahr des »Kalifats« und gibt »der linken Politik« Deutschlands die Schuld.
Das Zentrum der ungarischen Hauptstadt wirkt, als wäre es der 1. Mai in Kreuzberg. Sicherheitskräfte patrouillieren überall in voller Randalemontur, bei 35 Grad durchkämmen sie die kleinen Straßen des jüdischen Viertels, während in den schicken Cafés Touristen und Studenten erstaunt zuschauen, um dann weiter an ihren Limonaden und Cocktails zu nippen. Sitzen da auf der Terrasse gerade junge syrische Flüchtlinge? Oder sind es wieder nur Besucher aus Tel Aviv? »Man kann sie nicht immer gut unterscheiden«, stellt ein Polizist fest.
In den von den Behörden eingerichteten bahnhofsnahen »Transitzonen« gibt es weder Strom noch Internetzugang, doch für die meisten geflohenen Menschen ist beides unverzichtbar, wenn sie den Kontakt mit Familie und Freunden aufrecht halten und sich in einer völlig neuen Umgebung orientieren wollen. In Budapest ist das eigentlich kein Problem: Jedes Café bietet kostenloses WLAN. Die Hauptstadtpolizei ordnete ...
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