Niemand ist einander Feind
Frederic Rzewskis Musiktheater »Der Triumph des Todes« nach Peter Weiss’ »Die Ermittlung« beim Kunstfest Weimar
Ältere erinnern sich womöglich. Sechziger Jahre. Altnazipack, von Parteigängern in Ämtern gestützt und beschirmt, enthüllt im Westen offen sein Wesen. Der Auschwitzprozess in Frankfurt am Main tagt. Die geschichtliche deutsche Schande geht in die Welt. Scham angesichts der Enthüllungen? Junge Leute rebellieren folgerichtig wider die deutsche Untat, die schlimmste der Weltgeschichte. Der schwedisch-deutsche Schriftsteller Peter Weiss nimmt Prozessunterlagen und macht daraus »Die Ermittlung«, ein Oratorium in elf Gesängen mit Prolog und Epilog. Das fünfstündige Dokumentarstück kommt vielerorts im geteilten Deutschland zur Aufführung. Denkwürdig Erwin Piscators Inszenierung an der Westberliner Volksbühne mit der Musik von Luigi Nono. In der Hauptstadt der DDR rezitieren die Dokumente (ohne dazu komponierte Musik) erste Schauspieler des Deutschen Theaters und des Berliner Ensembles. Der Rundfunk der DDR sendet eine Hörspielversion mit der ...
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