Wer Wahlgeschenke verteilt, gewinnt!

Trotz des Skandals um den konservativen Amtsinhaber liegt die Rechte in Guatemala vorn

  • Knut Henkel, Guatemala-Stadt
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Am Sonntag soll in Guatemala inmitten einer politischen Krise gewählt werden. Doch die Politiker, die zur Wahl stehen, repräsentieren ein System, welches für Korruption und Klientelismus steht.

Luis Olivo Gómez lenkt den weißen Kleinwagen geschickt durch den Nachmittagsverkehr in Guatemala-Stadt. Der Taxifahrer und Familienvater arbeitet sechs Tage die Woche und sitzt bis zu 20 Stunden am Steuer, um den Lebensunterhalt für seine fünfköpfige Familie einzufahren. »Hier in Guatemala sind die Gegensätze zwischen Arm und Reich extrem. Daran werden die Wahlen auch nichts ändern«, sagt der 46-Jährige.

Am kommenden Sonntag sollen die Wähler zu den Urnen schreiten und Luis Olivo Gómez hat sich schon entschieden: »Ich werde nicht für die bekannten Köpfe wählen, sondern für Jimmy Morales.« Morales ist ein bekannter Komiker ohne jegliche politische Erfahrung und tritt für die »Frente de Convergencia Nacional« an. Sein großer Vorteil ist, dass er nicht für die alten Seilschaften steht und ein neues Gesicht in der Politik ist. Das bringt ihm laut dem Umfragen vor allem in der Hauptstadt Stimmen, obgleich Gerüchte kursieren, dass er fü...


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