Kein Eurocity mehr ab Budapest

Ungarns Premier sieht nach Chaos und Tumulten »deutsches Problem« / Tauziehen um »faire Verteilung«

  • Klaus Joachim Herrmann
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Verzweiflung, Hilflosigkeit und Schuldzuweisungen kennzeichneten einen weiteren Tag der europäischen Krise um die Flüchtlinge.

Sogar die Deutsche Bahn gab am Donnerstag den von Flüchtlingen bestürmten Ostbahnhof in der ungarischen Hauptstadt auf. Dieser werde bis auf weiteres nicht mehr von internationalen Zügen angefahren, teilte das Unternehmen mit. Die Eurocity würden an der Grenze zwischen Österreich und Ungarn oder nördlich von Budapest an der Grenze zur Slowakei halten. Empfohlen wurden ungarische Regionalzüge.

Nach Chaos und Tumulten in Ungarn flüchtete sich die Politik in grenzüberschreitenden Streit und gegenseitige Schuldzuweisungen. Besonderen Unwillen erweckte Ungarns Premier Viktor Orban. Er hatte nach einem Gespräch mit EU-Parlamentspräsident Martin Schulz in Brüssel versichert, es dürfe kein Flüchtling ausreisen, ohne dass er vorher registriert worden sei. Sein Land halte sich lediglich an europäische Regeln und tue das, was Kanzlerin Angela Merkel erwarte. »Das Problem ist kein europäisches Problem. Das Problem ist ein deutsches Problem.« ...


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