Tränen und Tränengas
EU-Kommissare besichtigen die Wirklichkeit auf Kos
Zwei EU-Kommissionsmitglieder waren am Freitag nach Kos gereist, um sich ein Bild der Lage zu machen. Mit Beifall wurde sie nicht empfangen, im Gegenteil.
Mit Tränengas und Blendgranaten hinderte die griechische Polizei am Freitag etwa 1000 afghanische Flüchtlinge auf der Insel Kos daran, an Bord einer Fähre nach Athen zu gelangen. Mehr als 200 000 Flüchtlinge sind in diesem Jahr bereits auf den griechischen Inseln gestrandet. Schätzungen des Marineministeriums zufolge warten vier Millionen Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten in der Türkei auf einen Platz für die lebensgefährliche Überfahrt ins vermeintlich sichere Europa. Aber das von hoher Arbeitslosigkeit geprägte Griechenland kann den meist gut ausgebildeten oder während eines Studiums ausgebombten Kriegsflüchtlingen keine Zukunft bieten.
Am selben Tag besuchten der stellvertretende EU-Kommissionspräsident Frans Timmermans und der EU-Kommissar für Migrationspolitik, Dimitris Avramopoulos die Insel. Empfangen wurden sie von einigen Dutzend »aufgebrachten Bürgern«, die ihnen vorwarfen, das Land »verraten« zu haben. Ebensolche ...
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