Aufwärts. Und zwar steil!
Gerhard Henschel legt den sechsten Band seines außergewöhnlichen autobiografischen Romanprojektes vor
Gerhard Henschel ist ein akribischer Schriftsteller. Doch das Ergebnis sind Bücher, die sehr vergnüglich zu lesen sind. Nun liegt der sechste Band seines autobiografischen Großprojekts vor: der »Künstlerroman«.
Gerhard Henschel ist ein akribischer Schriftsteller, er ist Archivar seines eigenes Lebens - und des Lebens seiner Familie. Doch seine Bücher haben nichts von dem, was man für gewöhnlich mit Akribie und Archiven assoziiert: Langeweile, Pedanterie, Trockenheit. Im Gegenteil: Sein inzwischen auf sechs Bände und über 3000 Seiten angewachsenes Romanprojekt über sein Alter Ego Martin Schlosser ist ein hoch vergnügliches Lektüreerlebnis. Schmunzeln muss man auf fast jeder Seite, laut lachen auf jeder fünften. Das ist auch in dem soeben erschienenen »Künstlerroman« so, in dem der junge Schlosser beschließt, sein Studium hinzuschmeißen und sich einer Karriere als Schriftsteller zu widmen. Der an Walter Kempowski geschulte anekdotische Henschel-Sound besteht aus Erinnerungspuzzles und geht so: »Besuch in Meppen. Mittags Bohneneintopf mit Bauchfleisch und danach ein mehrstündiges Kellergemurkse mit Papa. Krumme Nägel geradekloppen und dergleiche...
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