Faustrecht im Sprechzimmer
Vom Helfer zum Opfer: Gewalt gegen Ärzte ist in Deutschland längst alltäglich geworden
Wenn ein Arzt tätlich angegriffen wird, heißt es häufig, der Täter sei geistig verwirrt gewesen. In Wirklichkeit sind die Ursachen für Gewalt gegen Ärzte vielschichtiger, wie eine Studie belegt.
In dem Hollywood-Streifen »Das Geständnis« erschießt der Buchhalter Harry Fertig, gespielt von Ben Kingsley, zwei Ärzte und eine Krankenschwester in der Notaufnahme eines Krankenhauses. Der Grund: Die Ärzte hatten sich geweigert, Fertigs fünfjährigen Sohn sofort zu behandeln. Dieser war daraufhin an den Folgen eines Blinddarmdurchbruchs gestorben.
Nun gut, werden viele jetzt denken: Das ist ein Film. In der Realität leben Ärzte so gefährlich nicht. Wenn überhaupt, dann werden sie von Menschen bedroht, die psychisch krank und somit für ihr Verhalten nicht verantwortlich zu machen sind. Ein Fall, der dem nahe kommt, ereignete sich im März 2015 in Saarbrücken. Dort wurde eine 52-jährige Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie nach heftigem Streit von einem Patienten erschossen. Der Täter wurde daraufhin in eine psychiatrische Klinik eingewiesen.
Wie der Berufsverband Deutscher Nervenärzte (BVDN) erklärt, seien Gewaltausbrüche ...
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