Neonazis randalieren bei Legida-Marsch
Polizei löst Anti-Asyl-Versammlung in Leipzig auf - 1000 antifaschistische Gegendemonstranten / Rund 5000 bei Aufzug der rechten Pegida in Dresden
Berlin. Vor dem Hintergrund der Diskussionen über eine menschenwürdige Unterbringung von Flüchtlingen und den Forderungen nach Änderung der restriktiven Asylpolitik in der EU machen auch die Gegner wieder stärker mobil - bei den Aufmärschen der rechten Pegida-Bewegung in Sachsen. In Leipzig kam es am Montagabend dabei zu Ausschreitungen rechter Hooligans, die sich an die Spitze des rassistischen und islamfeindlichen Aufmarsches gesetzt hatten.
Zum Teil vermummte, offensichtlich gewaltbereite Vertreter »einer Fußball-Klientel«, so formuliert es die Polizei, hätten Flaschen auf Beamte und Streifenwagen geschleudert. Später flogen den Angaben zufolge auch noch Feuerwerkskörper, und die Polizei schritt mit Reizgas und Schlagstöcken ein. Schließlich habe die Versammlungsbehörde der Stadt Leizpzig die Veranstaltung aufgelöst.
Nach Schätzungen nahmen an dem Legida-Marsch rund 500 Menschen teil - rund 1000 Menschen hatten sich dem rechten Bündnis entgegengestellt, unter anderem mit einer Sitzblockade. Die Polizei setzte auch einen Wasserwerfer gegen die antifaschistischen Proteste ein. Zahlen zu Festnahmen, Platzverweisen und ähnliche Maßnahmen lagen zunächst nicht vor.
In Dresden erhielt derweil die rechte Pegida-Bewegung wieder verstärkt Zulauf. Erstmals seit Monaten gingen dort am Montagabend nach Schätzung von dpa-Reportern wieder mehr als 5.000 Menschen auf die Straße. Die Polizei macht keine Angaben zur Teilnehmerzahl. Pegida-Chef Lutz Bachmann kündigte vor seinen Anhängern abermals die Gründung einer Rechtspartei an, die sowohl auf kommunaler als auch auf Landes- und Bundesebene antreten wolle. Schon in den vergangenen Wochen war die Zahl der Demonstranten gestiegen. Mitte nächsten Monats jährt sich der Beginn der vor allem in Dresden agierenden rechten Bewegung zum ersten Mal. Agenturen/nd
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