Wir müssen über Steuererhöhungen reden

Matthias Miersch, Sprecher der SPD-Linken, will verhindern, dass sich seine Partei weiter der Union anpasst

Matthias Miersch ist Mitglied im Vorstand der Sozialdemokraten und wurde Ende Juni zum Sprecher der Parlamentarischen Linken in der SPD-Fraktion gewählt. Gemeinsam mit der Juso-Chefin Johanna Uekermann und Parteivize Ralf Stegner veröffentlichte er vor wenigen Tagen ein Zehn-Thesen-Papier »für eine gerechte und offene Gesellschaft«. Das Papier gilt als Gegenentwurf zu den Vorstellungen des SPD-Chefs Sigmar Gabriel. Mit Miersch sprach nd-Redakteur Aert van Riel.

Herr Miersch, Sie warnen in einem Papier, das Sie mit Ihren Kollegen vom linken Flügel, Ralf Stegner und Johanna Uekermann, verfasst haben, die SPD davor, sich dem konservativen Lager anzupassen. Was bedeutet das für die Große Koalition? Müssen sich die Sozialdemokraten stärker von der Union abgrenzen?
In einer Großen Koalition muss immer das eigene Profil erkennbar sein. Unser Papier dient dazu, die Unterschiede zwischen Sozialdemokraten und der Union deutlich aufzuzeigen. Damit sollen sich auch Perspektiven für die Bundestagswahl 2017 ergeben. Wichtig ist zum Beispiel die Bürgerversicherung. Durch unser Papier wollen wir unter anderem dieses Thema in der SPD wieder in den Fokus rücken.

Die Bürgerversicherung war Teil des SPD-Wahlprogramms aus dem Jahr 2013. Welche Rolle sollen dessen Inhalte insgesamt in zwei Jahren spielen?
Viele unserer zentralen Forderungen haben wir umgesetzt, zum Beispiel den Mindestlohn und die Rente nac...


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