Vertuschung oder Überforderung
Schleswig-Holsteins Landtag setzt Untersuchungsausschuss zum »Friesenhof«-Skandal ein
Der Parlamentarische Untersuchungsausschuss zur Affäre um die »Friesenhof«-Mädchenheime in Schleswig-Holstein kann beginnen. Doch der Wahlkampf wird seine Arbeit wohl beeinflussen.
Ende Mai machte die Hamburger LINKE erstmals schwere Missstände in mehreren schleswig-holsteinischen Mädchenheimen des Trägers »Friesenhof« öffentlich. Nun wird es in der Affäre auch einen Parlamentarischen Untersuchungsausschuss (PUA) im nördlichsten Bundesland geben. Das wurde am Donnerstag im Kieler Landtag beschlossen.
In den Einrichtungen für schwer erziehbare Mädchen, die aus mehreren Bundesländern im Rahmen von Jugendhilfemaßnahmen dorthin verbracht wurden, kam es nach Aussagen von ehemaligen »Friesenhof«-Bewohnerinnen über Jahre wiederholt zu Freiheitsberaubung und Schlafentzug als Strafsanktionen, zu sexueller Erniedrigung und sexuellem Missbrauch. Aktuell laufen bei der Staatsanwaltschaft diesbezüglich noch 13 Ermittlungsverfahren gegen Betreuer und andere »Friesenhof«-Verantwortliche.
Nachdem die Vorgänge bekannt wurden, stellte sich auch die Frage nach einem Versagen der Behörden. Nach und nach tauchten Hinweise a...
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