Ein Militär im Herzen

Innenminister Thomas de Maizière versucht seine Schwäche in der Flüchtlingsfrage mit besondere Härte zu kaschieren

De Maizière hätte die Bundeswehrreform gern zu Ende geführt. Doch die Kanzlerin, seine Duz-Freundin, gestattete es nicht, was er als Strafe empfunden haben soll. Er musste Innenminister werden. Als Pflichtmensch trat er den Posten selbstverständlich an.

Die Flüchtlingskrise - sie wäre seine Chance, sich zu profilieren. Die Drohnenaffäre könnte er vergessen machen, die Schmach der Ablösung als Bundesverteidigungsminister auswetzen, den Riesenknick in der bis dahin fast makellosen, jedenfalls stets weiter nach oben weisenden Karriere ausbügeln, der dazu führte, dass Ursula von der Leyen statt seiner Bundesministerin der Verteidigung und Merkels Kronprinzessin wurde. Es war der ganz große Zapfenstreich: Den Bendlerblock, den er 2011 als potenzieller Kanzler betreten hatte, verließ Thomas de Maizière zwei Jahre später als Gescheiterter. Er hätte die Bundeswehrreform gern zu Ende geführt. Doch die Kanzlerin, seine Duz-Freundin, gestattete es nicht, was er als Strafe empfunden haben soll. Er wurde zum Innenminister degradiert.

800 000 Flüchtlinge werden in diesem Jahr in Deutschland Zuflucht suchen, ihnen schlägt eine Welle des Hasses entgegen - und eine noch größere der Hilfsbereitsch...


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