Der Vorhang fällt und keine Fragen offen
Jo Fabians sinfonisches Bildtheater »Francesco« im Staatstheater Cottbus
Henryk Góreckis »Sinfonie der Klagelieder« besteht aus drei langsamen, fast meditativen Sätzen. Jeder Satz ist ein allmähliches, polyphon geschichtetes An- und Abschwellen satter, harmonisch »schöner« Streicherklänge. Eine Sopranstimme erhebt sich leuchtend über diesem Klangfundament. In Cottbus wurde unter Evan Christs Leitung allerdings sehr hermetisch und dick pastos musiziert. Elektroakustischer Hall tat ein Übriges, die Sinfonie in einen kinohaften Soundtrack zu verwandeln. Zu den ersten drei Bildern von »Francesco« wurde sie von Regisseur, Choreograf, Ausstatter, Videodesigner Jo Fabian genau so verwendet.
Francesco ist der Sohn einer im 12. Jahrhundert in Umbrien ansässigen wohlhabenden Bürgerfamilie. Nach verschwenderisch goldener Jugend erlebte Francesco eine Verwandlung. Er entledigte sich seines Reichtums, um ein Leben nach christlichen Idealen zu führen. Bereits zwei Jahre nach seinem Tod 1244 heiliggesprochen, verdich...
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