Schwindsucht an der Ruhr
Im größten deutschen Ballungsraum läuft es schlecht - aber warum? Und: Wo ist die Lösung?
Seit vielen Jahren steckt das Ruhrgebiet in einer Art Dauerkrise. Forscher bescheinigen der Region, gegenüber dem Osten Deutschlands weiter an Boden verloren zu haben. Das Revier sucht nach Lösungen.
Kommunen vor einem riesigen Schuldenberg, steigende Sozialkosten und ein Heer von Langzeitarbeitslosen - im Jubiläumsjahr der Deutschen Einheit ist man im Ruhrgebiet nicht in Feierlaune. Die Wirtschaftskraft der Region im Westen Nordrhein-Westfalens sei »desaströs schlecht«, urteilt der Kommunalfinanzexperte Martin Junkernheinrich von der Technischen Universität Kaiserslautern. Vor allem im Vergleich zum Osten Deutschlands habe die seit Jahrzehnten mit Strukturproblemen kämpfende Region zudem immer weiter an Boden verloren, beklagt der Experte.
Auf dem Papier entspreche die Wirtschaftskraft im Ruhrgebiet in etwa dem ostdeutschen Länderdurchschnitt. »Da könnte man sagen, da ist man gleichauf«, so Junkernheinrich. Bei näherer Betrachtung zeige sich jedoch, dass man da einen Ballungsraum mit viel Industrie auch mit dünn besiedelten Gebieten wie etwa Mecklenburg-Vorpommern vergleiche.
Auch die Bertelsmann-Stiftung hatte die Kommu...
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