Pharmahersteller auf Mondfahrt
Arzneimittelexperten warnen angesichts der neuesten Analysen vor extremen Preiserhöhungen
Neue Medikamente sind im vergangenen Jahr deutlich teuer gewesen, berichtet der jüngste Arzneimittelreport. Das könnte demnächst die Krankenkassenbeiträge in die Höhe treiben.
Besonders spektakulär ist der Fall eines Arzneimittels, das im vergangenen Jahr auf den Markt kam und als teuerste Pille der Welt apostrophiert wurde: Sovaldi, ein Mittel gegen Hepatitis C, das die Krankheit tatsächlich in 90 Prozent aller Fälle heilt - nach einer Therapie von einigen Monaten, die für einen einzelnen Patienten über 60 000 Euro kostet.
Angesichts der ungefähr 300 000 Hepatitis-C-Infizierten in Deutschland sträubten sich den Krankenkassenvertretern die Nackenhaare, mussten sie doch mit 18 Milliarden Euro Kosten rechnen. Es ist nicht ganz so viel geworden, denn dank der Rabatte, die Krankenkassen laut Gesetz aushandeln dürfen, konnten die Therapiekosten auf etwas über 40 000 Euro heruntergehandelt werden. Immer noch ein Mondpreis, so die Experten. Er kommt zustande, weil Arzneimittelhersteller in Deutschland im ersten Jahr nach der Zulassung ihres neuen Mittels verlangen können, was sie wollen. Ausgaben von rund 570 ...
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