Das richtige Brett liegt jetzt auf dem Tisch

Bernd Bornhorst: Die Nachhaltigen Entwicklungsziele sind ein Fortschritt, wenn es gelingt, sie umzusetzen

Seit 1989 arbeitet Bernd Bornhorst bei der katholischen Hilfsorganisation MISEREOR. Seit September 2013 ist er dort Leiter der neu gegründeten Abteilung für Politik und globale Zukunftsfragen. Mit ihm sprach für »nd« Martin Ling.

nd: Statt acht Millenniumszielen (MDGs) gilt es nun bis 2030 17 Nachhaltige Entwicklungsziele SDGs zu erreichen. Ist mehr Masse auch mehr Klasse?
Bornhorst: In diesem Fall ja. Die MDGs waren teils sehr eindimensional angelegt, vieles wurde ausgeblendet. Ein Beispiel: Rohstoffabbau wie der Kohleabbau in Kolumbien wurde positiv bewertet, weil er Wachstum und Einnahmen schafft. Dass damit auf der anderen Seite Verelendung, Vertreibung und auch Umweltverschmutzung einhergehen, fiel bislang aus dem Blickfeld. Die SDGs bilden die Interdependenz zwischen sozialen, ökologischen und ökonomischen Zielrichtungen ab. Sie sind deswegen sehr komplex. Das ist aber notwendig und die Voraussetzung für einen kohärenten Entwicklungsansatz. Das ist anspruchsvoll, aber daran führt kein Weg vorbei.

Die UN-Konferenz zur Finanzierung nachhaltiger Entwicklung im Juni in Addis Abeba wurde vom Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe deutscher Nich...



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