Die Kolik von Volkswagen
Im VW-Konzern droht eine Endlosschleife von Rivalität und offenen Rechnungen
Erst Piëch, nun Winterkorn - Volkswagen steckt in einer tiefen Führungskrise. Neues Personal an der Spitze reicht aber nicht. Der Weltkonzern aus Wolfsburg braucht einen tiefgreifenden Wandel.
Anfang des Jahres wäre das alles noch undenkbar gewesen. Das Führungsduo Ferdinand Piëch und Martin Winterkorn galt als Traumbesetzung. Volkswagen fuhr Jahr für Jahr neue Rekordgewinne ein. Das strategische Ziel, zum größten Autobauer der Welt aufzusteigen, lag in greifbarer Nähe. Natürlich gab es auch Probleme. Aber die gehören bei einem Weltkonzern mit mittlerweile zwölf Marken und weltweit rund 600 000 Beschäftigten zum Tagesgeschäft.
Nur wenige Monate später stellt sich die Situation völlig anders dar. Der überraschende Showdown zwischen VW-Patriarch Piëch und Vorstandschef Winterkorn im April ließ bereits erahnen, dass es tief in den Eingeweiden des Wolfsburger Autobauers rumort. Mit der aktuellen Krise um manipulierte Abgaswerte und dem Rücktritt von Winterkorn an diesem Mittwoch ist es nun zur Kolik gekommen. So richtig weiß niemand, was genau dazu geführt hat. Und das ist vielleicht das Gefährlichste an der Situation.
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