Jeder gegen jeden
Winfried Wolf über den VW-Skandal
Die dauernden VW-Skandale müssten eigentlich im Guinness-Buch der Rekorde stehen, meint Winfried Wolf. Sie machen den kapitalistischen Alltag der Autobauer deutlich, der in Wirklichkeit ein erbarmungsloser Wirtschaftskrieg ist.
Auf die Feststellung der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung« »Wenn Sie erst mal ganz vorne und oben sind, kann es nur noch abwärts gehen«, antwortete der damalige Volkswagen-Chef: »Ich versichere Ihnen: Wir haben aus den Fehlern gelernt.« Das war Martin Winterkorn vor fünf Jahren. Es zeigt sich: Diesen Lernprozess gibt es nicht. Denn seit den 1990er Jahren leistet sich der VW-Konzern in jedem Jahrzehnt einen Großskandal, der in das Guinness-Buch der Rekorde eingehen sollte.
Mitte der 1990er Jahre war dies der López-Skandal: Das VW-Management unter Ferdinand Piëch kaufte sich einen Topmanager von GM, José Ignacio López, der tausende Seiten GM-Geheimdokumente mitgehen ließ und der - zusammen mit VW-Chef Piech - davon sprach, dass Volkswagen sich »im Krieg« gegen die US-Konkurrenz befinde. Zwischenzeitlich wagte Piëch es nicht mehr, US-Boden zu betreten, da ihm Knast drohte. Am Ende musste López gehen und VW eine fette Kompensation an ...
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