»Nicht heulen. Schreiben.«
Doris Dörrie sieht Literaten als »Diebe und Vampire«
Das Bild auf dem Buchumschlag lockt: »Ruby throated hummingbird« von Cecilia Stevens. Nur zehn Seiten und man darf ein riesiges Obstbuffet bestaunen, »eingerahmt von Blumensträußen, vor denen Kolibris zitternd in der Luft standen«.
Der Mann, der Alice in das Luxushotel in Mexiko eingeladen hatte, Dermatologe, siebzehn Jahre älter und verheiratet, war an diesem Morgen müde oder schlecht gelaunt. »Ab und zu, meist aus heiterem Himmel, liebte er mich so, wie ich es mir immer erträumt hatte, und danach litt ich wochenlang darunter, dass es nicht mehr so war.« In diesem Satz steckt schon die ganze vertrackte Liebesgeschichte; da fragt man sich, wie Doris Dörrie noch 200 Seiten damit füllen will.
Welches Jongleurkunststück da vorgeführt wird, man merkt es nicht gleich. Womöglich wird es erst im dritten Teil des Buches deutlich, als die Ich-Erzählerin, Alice Hofmann, inzwischen eine arrivierte Schriftstellerin, wieder in Mexiko zu Gast ist. We...
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