Wegen Volksverhetzung: Anklage gegen Pegida-Bachmann

Mitgründer des rechten Netzwerkes hatte Flüchtlinge und Migranten als »Viehzeug«, »Gelumpe« und »Dreckspack« diffamiert

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Die Dresdner Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen den Mitgründer des rechten Pegida-Bündnisses, Lutz Bachmann, erhoben: wegen Volksverhetzung. Anlass sind die im Januar aufgetauchten Facebook-Posts, in denen Bachmann im September 2014 Flüchtlinge und Migranten als »Viehzeug«, »Gelumpe« und »Dreckspack« bezeichnet hatte.

Wie die Anklagebehörde am Freitag mitteilte, soll Bachmann dabei in Kauf genommen haben, den öffentlichen Frieden zu stören. Er soll die Menschenwürde der Flüchtlinge angegriffen, sie beschimpft und böswillig verächtlich gemacht und dadurch zum Hass aufstachelt haben. Die Staatsanwaltschaft hatte die Ermittlungen im Januar aufgenommen. »Das Schöffengericht des Amtsgerichts wird nach Zustellung der Anklage über ihre Zulassung und die Eröffnung des Hauptverfahrens entscheiden. Ein Verhandlungstermin wird seitens des Gerichts bestimmt«, berichten die »Dresdne Neuesten Nachrichten«.

Bachmann steht auch noch im Fokus anderer Fälle: Wegen der Weitergabe interner Polizeiinformationen an das rechte Pegida-Bündnis hat die Dresdner Polizei unlängst Ermittlungen aufgenommen. Sie richteten sich gegen unbekannt wegen des Verstoßes gegen Datenschutzbestimmungen, sagte Sprecher Thomas Geithner am Donnerstag. Zuvor hatte Radio Dresden darüber berichtet. Grundlage der Ermittlungen sind sogenannte Screenshots, also Abbilder des Bildschirminhalts von Computern. Darauf zu sehen sind Informationen zu aktuellen Ermittlungsfällen der Polizei. Bachmann hatte sie in Kommentaren bei Facebook gepostet, inzwischen wurden diese Einträge aber gelöscht. dpa/nd

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -