Protest und Kritik statt Einheits-Feierei
Hunderte gehen in Frankfurt auf die Straße und fordern: »Grenzen abschaffen« / Linkenchefin Kipping: Dritter Weg wurde 1990 nicht einmal in Betracht gezogen / »Alternative Einheitsfeier« in Berlin
Berlin. Proteste gegen offizielle Einheitsfeiern, Kritik an der Politik der Wiedervereinigung, Forderung nach »Bewahrung des Erbes der DDR«: Auch an diesem 3. Oktober steht nicht alles im schwarz-rot-goldenen Zeichen der geschichtspolitischen Selbstbespiegelung der größer gewordenen Bundesrepublik.
In Berlin verfremdeten Kritiker der offiziösen Einheits-Feierlichkeiten Plakate. In Frankfurt am Main, wo die Vertreter des Staates sich feiern, kritisierte ein Flugblatt der Interventionistischen Linken die aggressive Abwehr von Flüchtlingen im heutigen Europa. »Grenzen sind aktueller denn je. Grenzen sind Realität: Sie markieren die Festung Europa, werden verstärkt und aufgerüstet«. Hunderte Menschen protestierten am Freitagabend in Frankfurt unter dem Motto »Grenzen abschaffen – Deutschland überwinden«. Auf der Demonstration wurde unter anderem mehr Solidarität mit Flüchtlingen gefordert. Die »Frankfurter Rundschau« zählte mehr als 1...
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