Detektivarbeit am Seziertisch
Stralsunder Meeresbiologen wollen die Todesursachen von Walen oder Robben aufklären
Es stinkt und es fließt Blut: Am Meeresmuseum in Stralsund (Mecklenburg-Vorpommern) wurden dieser Tage tote Schweinswale seziert. Dies soll Aufschluss über die Todesursachen geben.
Mit einem scharfen Messer zieht Tierärztin Vivica von Vietinghoff sichere Schnitte durch die graue Oberhaut des Schweinswalkalbes. Unter der ledrigen Haut klafft weißes Fett - auch Blubber genannt - auseinander. »Die Blubberdicke zeigt den Ernährungszustand des Tieres an«, sagt die Tierärztin und setzt ein Messband an. Drei Zentimeter beträgt die Fettschicht - dieser Schweinswal scheint gut genährt.
Der kleine 99 Zentimeter lange weibliche Schweinswal war am 28. August von einem Fischer vor Kühlungsborn in einem Stellnetz gefunden und beim Meeresmuseum abgegeben worden. »Wir gehen davon aus, dass das Tier wahrscheinlich im Juni geboren ist«, berichtet die Ärztin. An der Außenhaut finden sich Einkerbungen, die von Netzen stammen könnten. Die Organe des Tieres sehen auf den ersten Blick nicht krankhaft verändert aus. »Nach der Ausschlussmethode können wir vermuten, dass sich der Meeressäuger im Netz verfangen hat und dort erstickt ist«, s...
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