Liebe und Hass

Der hohe Altersschnitt hat auch eine gute Seite: Wer Arbeit sucht, wird in Suhl eine finden. Für mehr Gutes über ihre Stadt müssen die Bewohner lange nachdenken

  • Sebastian Haak
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.

Die einstige Bezirksstadt Suhl ist seit der Wende dramatisch geschrumpft und gealtert. Die Gebliebenen haben meist ein zwiespältiges Verhältnis zu ihrer Heimat. Besonders die Jungen.

»Nein«, sagt Robert Kress. Von Hass zu sprechen sei dann doch etwas übertrieben. So schlimm sei es nicht. Will er, auf der anderen Seite, von Liebe reden? Kress verneint wieder. Auch das sei ein zu starkes Wort. Obwohl ... Passendere Begriffe fallen ihm auch nicht ein, um das Spannungsfeld zu beschreiben, in dem er seine Heimatstadt wahrnimmt, wie er sie sieht, erlebt, begreift. Das ist umso eigenartiger, weil Kress ein Freizeitkünstler ist, der eigentlich mit Worten zu spielen weiß. Dass er das auszudrücken versteht, was andere nur denken, hat er erst vor Kurzem unter Beweis gestellt.

Während er über Hass und Liebe nachdenkt, schaut Kress nach draußen; durch die großen Scheiben des Cafés, das direkt an einem der zentralen Verkehrspunkte der Stadt Suhl liegt. Und was dort zu sehen ist, kann erklären, woher die gemischten Gefühle rühren.

Vor etwa eineinhalb Jahren hat er mit zwei jungen Männern und einer jungen Frau auf vielen...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.