Wohnungslosigkeit erreicht neuen Höchststand

Dramatischer Anstieg der Wohnungslosenzahlen sei 2012 / Dachverband der Wohnungslosenhilfe kritisiert verfehlte Wohnungspolitik und unzureichende Armutsbekämpfung in Deutschland

  • Velten Schäfer
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Bereits vor 20 Jahren hat sich der Bundestag dazu bekannt, Wohnungslosigkeit als »gesamtgesellschaftliche« Herausforderung zu betrachten. Doch tatsächlich geschehen ist seither fast nichts.

Die Lösung eines Problems beginnt mit dessen Wahrnehmung. Insofern ist Deutschland weit davon entfernt, der schnell wachsenden Obdach- und Wohnungslosigkeit zu begegnen: Bis heute gibt es nicht einmal eine Statistik darüber, wie viele Menschen wo im Land auf der Straße leben, in Notunterkünften stecken oder bei Verwandten auf der Couch schlafen, weil sie ihre Wohnung verloren haben oder keine finden können.

Einzig das Land Nordrhein-Westfalen macht sich derzeit die Mühe, solche Daten zu erheben. Unter anderem auf dieser Basis schätzt die »Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V.« (BAGW) den Umfang des existenziellen Problems. Und so wächst in Deutschland in aller Stille eine Katastrophe heran - gerade so, wie sich ein Wohnungsverlust meistens vollzieht: In etwa 60 Prozent der Fälle, schätzt die BAGW, verlassen Mieter, denen Mietschulden und sonstige Probleme über den Kopf gewachsen sind, ihre Wohnung in aller Heimlichkeit...


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