Nach dem Knast der Kulturschock
Entlassungsvorbereitung von Gefängnisinsassen ist laut Experten verbesserungswürdig
Freigelassene Häftlinge können schnell rückfällig werden, wenn sie der Vollzug zu schlecht auf das »Leben danach« vorbereitet. Experten diskutierten, wie die Integration in die Gesellschaft gelingen kann.
Herr W. sitzt wegen einer schweren Straftat seit 1982 in der Justizvollzugsanstalt Tegel. Ihn besucht seit acht Jahren ein Vollzugshelfer, sonst kennt er niemanden mehr in der Stadt. Seit einigen Jahren hat Herr W. auch ein fortgeschrittenes Herzleiden, so dass er kaum noch Knastarbeit verrichten kann. In einigen Monaten wird Herr W. entlassen. Vieles verwirrt ihn. Muss er ins Altenheim nach der Haft? Wird er Rente erhalten? Werden seine Behandlungskosten trotz Schulden von der Krankenkasse finanziert? Wer wird ihn beim kommenden Behördenmarathon unterstützen?
Auf diese Fragen wollte eine Ende vergangener Woche vom Verein »Freie Hilfe Berlin« organisierte Fachtagung Antworten finden. Mit der zweitägigen Konferenz zum Thema Entlassungsvorbereitung für Häftlinge feierte der Verein, der als freier Träger mit Inhaftierten und Haftentlassenen arbeitet, auch sein 25-jähriges Bestehen.
Zahlreiche Experten aus Behörden, Sozialdienste...
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