Späte Ermutigung
... und eine überfrachtete Ehrung: Tom Strohschneider über die Vergabe des Friedensnobelpreises
Der diesjährige Friedensnobelpreis ist eine Ermutigung, wenn auch eine sehr späte: Mit dem tunesischen Dialog-Quartett sind gesellschaftliche Akteure ausgezeichnet worden, die mit ihren Anstrengungen in einem Land am Rande des Bürgerkrieges die Chance auf inneren Frieden wahrten. Es ist in diesem Sinne auch ein Preis für den »arabischen Frühling«, der in Tunesien seinen Ausgang nahm, Diktaturen zu Fall brachte – und der vielerorts schon längst in einem Winter aus Terror, Reaktion und Konflikt wieder erstarrt ist.
So betrachtet kommt die Vergabe zu spät. Und wenn nun allerorten davon die Rede ist, mit der Ehrung werde ein Zeichen für friedliche Konfliktlösung und mehr D...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.