Der illegale Priester
Ein Diener Gottes, der vor und nach der Wende wenig Gegenliebe erfuhr. Von Harald Lachmann
Seit 44 Jahren ist Klaus Metsch Diener Gottes, fast die Hälfte davon im Untergrund. Denn seine Weihe zum katholischen Priester erhielt er 1971 in einer Wohnung im tschechischen Brno. Ordiniert wurde er von Jan Blaha, einem Geistlichen, der als Geheimbischof in die Annalen der Kirche einging. Hatte doch die Staatsmacht gerade in der CSSR und Ungarn ab 1945 die römisch-katholischen Strukturen zerschlagen. 18 Jahre predigte dort auch Metsch im Verborgenen, obwohl er in Leipzig lebte und als Familienvater nach außen einen geregelten bürgerlichen Alltag inszenierte. »Ich führte ein Doppelleben«, erzählt er. Doch so kraftzehrend das war und so sehr es ihn latenter Gefahr aussetzte - im Nachhinein empfindet er es als beglückender als die Jahre nach der Wende, da er es nun mit der katholischen Amtskirche zu tun bekam.
Da der 73-Jährige ein ebenso kultivierter wie bescheidener Mensch ist, schweigt er am liebsten zu diesem Kapitel, auch wen...
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