250.000 Menschen sagen Nein zu TTIP
Großdemonstration in Berlin
Schon vor Beginn der Demonstration gibt es kein Durchkommen zum Auftaktort. Die Berliner S-Bahn hält zwischenzeitlich nicht mehr am Hauptbahnhof, es ist zu voll. Der Washingtonplatz an der Südseite ist voller Menschen, Fahnen und Transparente. Auch einige Großpuppen sind dabei, darunter auf einem Wagen die Kanzlerin, zündelnd an einer Bombe, die inmitten des Parlaments die Demokratie in die Luft zu sprengen droht. Die Stimmung ist fröhlich, die Sonne scheint, auf der Brücke vor dem Haus der Bundespressekonferenz wird Tango gegen TTIP getanzt. Es ist Großdemonstration in Berlin.
Mit einer solchen Resonanz hatten auch die Veranstalter nicht gerechnet. Sie zählten 250 000, die Polizei geht von mindestens 150 000 Teilnehmern aus. Aufgerufen hatte ein Bündnis aus mehr als 170 Organisationen darunter der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), der Deutsche Kulturrat, globalisierungskritische Gruppen, kirchliche Einrichtungen, Umweltverbände oder der Paritätische Wohlfahrtsverband. Ihr Anliegen: Die Freihandelsabkommen der Europäischen Union mit den USA (TTIP) und Kanada (CETA) stoppen. Ihre Forderung: gerechter Welthandel. »Wir sind hier weil wir die Zukunft nicht den Märkten überlassen, sondern die Demokratie retten wollen«, sagt Auftaktredner Michael Müller, Bundesvorsitzender der Naturfreunde Deutschland.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.