Den Bach runter
Rolf Lappert setzt seinen Romanhelden der Vergänglichkeit und Vergeblichkeit aus
Der Künstler Lennard Salm, Protagonist des Romans, ist knapp fünfzig und damit in einem Alter, in dem ein Mensch schon einmal bilanziert, mithin über eigenes Leben, Gewesenes, Erreichtes und Nichterreichtes ebenso nachdenkt wie über Welt und Zeitläufe insgesamt, und da fällt sein Urteil nicht gerade ermunternd aus: »Die Welt geht den Bach runter«, denkt Lennard, während wir ihn zu Beginn an einem öden, verwahrlosten Strand mit einigen Ferienhäusern irgendwo in der Nähe von New York antreffen.
Unmengen von Treibgut aller Art werden hier angespült: Kleidungsstücke, Blechbüchsen, Glasscherben, kaputte Brillen, Haarspangen, Blechbroschen, Schachfiguren, ein Rosenkranz - einstige ärmliche Besitztümer von Menschen, die draußen im Wasser geblieben sind. Lennard ist Maler, Filmer, Aktionskünstler mit mittlerem Erfolg in New York und Hamburg, und er plant, unterstützt von seinem reichen Sponsor Wieland, eine Ausstellung oder Performance, für di...
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