Angefasst, abgekämpft, besudelt
Frank Witzel: Passion einer Jugend zwischen Beatles, Beichtstuhl und der RAF
Wer den Literaturbetrieb nicht verachtet, wird anerkennen: Gute Bücher erkennt man daran, dass sie rasch auch einschlagen. Außergewöhnliche Bücher dagegen zeichnen sich dadurch aus, dass es dauert, bis Beifall aufbrandet - und dieser sich durch Dauer statt Lautstärke auszeichnet.
Frank Witzels »Die Erfindung der Rote Armee Fraktion durch einen manisch depressiven Teenager im Sommer 1969« fällt in die zweite Kategorie. Es dauerte ein halbes Jahr, bis das Buch die Großfeuilletons erreichte. Und erst, nachdem es für den Buchpreis nominiert wurde, scheint es richtig Fahrt aufzunehmen - bei Matthes & Seitz hieß es zwischenzeitlich, der Titel sei nicht lieferbar, was für guten Absatz spricht.
Denselben gönnt man dem kleinen Verlag von Herzen, wie auch der Jury des Robert-Gernhardt-Preises zu gratulieren ist, die Witzel 2012 für das Vorhaben auszeichnete und so das Buch ermöglicht hat. Beide haben Mut bewiesen. Denn wer sich dur...
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