Auf Wolke 35

Jan Frodeno ist der neue »König auf Haiwaii«. Der Saarbrücker gewann die Ironman-WM in Kailua-Kona. Der Rostocker Andreas Raelert überraschte als Zweiter.

Der Satz schien in die Lavawüste gemeißelt wie wetterfestes Gestein. »Das reizt mich überhaupt nicht.« Gemeint war der Ironman Hawaii, dieser mystische Dreikampf aus 3,8 Kilometer Schwimmen im tückischen Pazifik, 180 Kilometer Radfahren bei unberechenbaren Winden und 42 Kilometer Laufen bei sengender Sonne. Gesagt hat diesen Satz Jan Frodeno, ehe ihn vor vier Jahren ein Sponsor erstmals zu diesem Event einlud, das bis heute im Triathlon als Nonplusultra gilt.

Nun, im Jahr 2015, griff jener einst so skeptische Olympiasieger von 2008 das bunte Zielband mit weit aufgerissenem Mund, als gebe es kein reizvolleres Ziel, die Leistungsmesse auf der klassischen Strecke für sich zu entscheiden. Klar, dass der 34-Jährige »total glücklich« war.

Tatsächlich ist der in Köln geborene, in Südafrika aufgewachsene und lange in Saarbrücken beheimatete Kosmopolit an der Endstation Sehnsucht in seinem Metier angelangt, der bei seinem zweiten Hawa...