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Regieren mit einem Nagel im Kopf?
Vladimir Sorokin zieht in seinem Roman »Telluria« alle Register der Ironie, Persiflage und halluzinogenen Mystifikation
Vladimir Sorokin bezeichnete 2014 in einem Interview Russland als »Land der Groteske und der Unvorhersagbarkeit«. Seine Schreckensvision »Der Tag des Opritschniks« hatte mögliche Folgen dieser Unwägbarkeit vor Augen geführt. Nun kündigte er »ein Buch über Russlands Zukunft« und »über die Zukunft Europas und Eurasiens« an.
Vladimir Sorokin: Telluria. Roman.
A. d. Russ. v. Kollektiv Hammer und Nagel.
Kiepenheuer & Witsch. 414 S., geb., 22,99 €.
Was jetzt vorliegt, ist eigentlich kein Roman, sondern ein Patchwork aus fünfzig mit römischen Ziffern versehenen heterogenen Episoden, die Mitte des 21. Jahrhunderts angesiedelt sind. Jede besitzt ihren Stil, der sich aus Perspektive und Stimme des jeweiligen Erzählers ergibt. Das Buch wurde von acht der besten deutschen Sorokin-Übersetzer mit Andreas Tretner an der Spitze kongenial übertragen.
Eine Episode informiert über das chemische Element Tellur. Chinesische Archäol...
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