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Im Fundbüro der verlorenen Zeit
Jochen Schmidt ist ein Meister der komischen Literatur - und ein Archivar all der Dinge, die ohne sein Schreiben einfach verschwinden würden
»Wie bei jedem Buch, das einem gefällt«, schrieb Jochen Schmidt vor einigen Jahren in seinem großartigen Lektüretagebuch »Schmidt liest Proust«, »lebt man ja in der Illusion, es sei nur für einen selbst geschrieben«. Was der Berliner Schriftsteller beim Lesen der sieben Bände »Auf der Suche nach der verlorenen Zeit« empfand - und sich zum Arbeitsprinzip machte, indem er seine Proust-Lektüre in ein heiter-assoziatives autobiografisches Schmidt-Schreiben wandte -, das empfinde ich beim Lesen von Schmidt: Hier erzählt jemand dauernd von Dingen, die mich persönlich betreffen. Woher kennt mich der Autor so gut?
Jochen Schmidt: Der Wächter von Pankow.
C. H. Beck. 240 S., geb., 18,95 €.
Verblüffend, wie Jochen Schmidt entlegenste Dinge aus den Kellerwinkeln des Gedächtnisses heraufzuholen weiß. Die Briefmarken zum Beispiel, denen vor langer Zeit auch meine Sammelleidenschaft galt - und die heute als Zeugnisse einer untergegange...
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