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Ikonographische Retuschen
David King offenbart, wie Stalin »Unpersonen« verschwinden ließ
Zeitweilige Mitkämpfer, Apologeten und Günstlinge verschwanden. Gruppen, in denen er abgebildet war, schrumpften, bis nur einer übrig bleibt, überlebensgroß: Stalin. David King illusriert dies an Hand vieler Beispiele.
Vor einige Jahren fand ich auf einem Trödelmarkt die 1935 in Moskau erschienene russische Ausgabe der »Geschichte des Bürgerkriegs in der UdSSR«. Diese Ausgabe enthielt, im Gegensatz zu der wenig später gedruckten deutschen, noch die Seiten mit den Porträts der 1917 auf dem VI. Parteitag der SDAPR gewählten Mitglieder des Zentralkomitees dieser Partei. Nun waren diese Seiten zwar noch vorhanden, zu meiner Enttäuschung aber die Bilder von Trotzki, Sinowjew, Kamenew, Bucharin, Sokolnikow und Rykow ausgeschnitten und ihre Namen mit Kopierstift unkenntlich gemacht.
David King: Die Kommissare verschwinden. Die Fälschungen von Fotografien und Kunstwerken in Stalins Sowjetunion.
Karl Dietz. 232 S., geb., 29,90 €.
Beim Weiterblättern musste ich feststellen, dass auch andere ehemals führende Bolschewiki, die die Jahre 1937 bis 1938 nicht überlebt hatten, der Selbstzensur des früheren Besitzers des Buches zum Opfer gefallen waren....
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