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Freier Morgen
»Man darf es nicht zu toll treiben«, sagte Charlie, »du verstehst doch: Der Staat kann nicht einfach akzeptieren, dass das Gesetz gebrochen wird und dass man mit der Staatsmacht Katz und Maus spielt.« - »Braune Maus«, hatte er sich berichtigt und sich dabei umgesehen, für den Fall, dass jemand unser Gespräch belauscht hatte. - Ein Zitat aus »Brauner Morgen« (im Original »Matin brun«) von Franck Pavloff. Das Büchlein des französischen Romanciers ist in zwei Millionen Exemplaren ausgeliefert und in 25 Sprachen übersetzt worden. Pavloff hatte es 1997 für eine antifaschistische Buchmesse geschrieben, gegen sich ausbreitenden Rassismus, Fremdenhass, Populismus und Nationalismus. Es hat an Aktualität nichts eingebüßt, im Gegenteil, ist aktueller denn je. Im Nachwort des nun auch auf Deutsch vorliegenden, von Streetart C215 illustrierten Bandes sieht Pavloff den Erfolg seiner Geschichte darin, dass sie böse Erfahrungen der 1930er Jahre bestätigt und vor einer Wiederkehr der Geschichte warnt. Pavloff schließt mit der ermunternden Gewissheit: »Weder Einheitsfarbe noch Einheitsdenken - unsere Morgen werden frei sein!« (Jacoby & Stuart, 72 S., geb., 15 €).
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