Hariri-Tribunal sucht Beweise
Nur Theorien auch zehn Jahre nach Beiruter Attentat auf libanesischen Ex-Premier
Zehn Jahre ist es her, dass der libanesische Ex-Premier Rafiq al-Hariri bei einem Bombenanschlag ums Leben kam. Doch noch immer tagt das Tribunal.
Woche für Woche müht sich das in Leidschendam bei Den Haag tagende Sondertribunal für Libanon (STL). Ende September sprach es eine Reporterin des Beiruter TV-Sender Al-Dschadid wegen »Missachtung des Gerichts durch Nichtbeachtung einer Anordnung« in einem umstrittenen Verfahren schuldig. Die Journalistin hatte eine Serie über Zeugen des Gerichtshofes nicht von der Internetseite des Senders entfernt.
In der Hauptsache führt das Hariri-Tribunal immer mehr einen Indizienprozess vor leeren Anklagebänken. Am 14. Februar 2005 war in Beirut der frühere libanesische Ministerpräsident Rafiq al-Hariri durch eine Autobombe, die sich auf einem Lkw befand, getötet worden. Dem Attentat fielen auch 22 weitere Personen zum Opfer. Vier Jahre später wurde von der UNO per Resolution des Sicherheitsrates das Tribunal eingesetzt, um den Mord und seine eventuellen internationalen Hintermänner aufzuklären.
Ziel der von Norman Farell geführten Staatsanwaltscha...
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