Aus dem Korsett befreit
In Bayern können etliche einst kanalisierte Flüsse wieder ihrem ursprünglichen Lauf folgen
Immer mehr Gewässer werden in Bayern in ihr ursprüngliches Flussbett zurückverlegt. Die Renaturierung der Wertach in Schwaben gehört zu den größten Projekten. Alte Umweltsünden werden repariert.
Im 19. Jahrhundert begannen die Menschen in Schwaben, die Wertach in ein Korsett zu zwingen. Zwischen dem Unterallgäu und Augsburg wurde der Flusslauf von 50 auf 30 Kilometer verkürzt, das ehemals 150 Meter breite Gewässer wurde auf 35 Meter eingeengt.
Kein Einzelfall: Überall wurden damals Flüsse auf diese Art kanalisiert, um neue Siedlungs- und Agrarflächen zu gewinnen. Heute rächen sich diese künstlich begradigten Flüsse oft mit katastrophalem Hochwasser. Längst wurde deswegen damit begonnen, den Flüssen ihr ursprünglichen Lauf schrittweise zurückzugeben. An der Wertach und auch in München an der Isar laufen dazu große Projekte.
Im Augsburger Raum wurden in den vergangenen 15 Jahren rund acht Kilometer Gewässerstrecke naturnah umgestaltet. »Wertach Vital« nennt sich das Projekt, bei dem die Wertach nach und nach auf einer Gesamtlänge von 14 Kilometern renaturiert wird. »Die Stadt Augsburg wird um ein attraktives Naherholungsziel reich...
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