Tränengas im Hohen Haus
In Kosovo will die radikale Opposition den Verband der serbischen Gemeinden verhindern
Die radikale Oppositionspartei »Selbstbestimmung« will den mit Belgrad vereinbarten Verband der serbischen Gemeinden verhindern. Unmut regt sich auch in Serbien.
Von Thomas Roser, Belgrad
Steine krachten in Schaufenster. Stundenlang zogen dicke Tränengasschwaden durch das Zentrum von Kosovos Hauptstadt Pristina. 15 Verletzte und über zwei Dutzend Verhaftungen lautete die Bilanz der Ausschreitungen zu Wochenbeginn. »Gewalt ist als politisches Mittel nicht zu akzeptieren«, verkündete Dienstag der geschockte Premier Isa Mustafa.
Auf taube Ohren stieß diese Botschaft bei seinem größten Widersacher. Die »Entschlossenheit«, die die Anhänger der radikalen Oppositionspartei Vetevendosje (Selbstbestimmung) gezeigt hätten, werde den Verband der serbischen Gemeinden »verhindern«, rief deren zeitweise verhafteter Gründer Albin Kurti nach seiner Freilassung einem begeisterten Publikum zu: »Nur wenn wir nicht aufhören, werden wir sie stoppen.«
Es ist d...
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