Bornierter Antiimperialismus

Ingar Solty über die westliche Rolle in der »Flüchtlingskrise«. Eine Antwort auf Conrad Schuhler (»nd« vom 07.10.)

Conrad Schuhler schrieb jüngst an dieser Stelle, dass »hauptsächlich die USA und ihre Verbündeten für die Flüchtlingsströme verantwortlich« seien. Bei allen Fluchtursachen - Krieg, Vertreibung, Verfolgung, Armut und Klimawandel - spiele »die Politik des ›Westens‹ die herausragend negative Rolle«. Der »Westen« hätte in drei der »vier Länder mit dem höchsten ›Kriegsstatus‹« (Syrien, Afghanistan, Irak) militärisch eingegriffen, »um von ihm abgelehnte Regimes zu stürzen und auszutauschen«.

Tatsächlich kommen die meisten Flüchtlinge aus diesen Ländern. Gegen Schuhlers These ist in ihrer Stoßrichtung kaum etwas einzuwenden. Dass die dramatische Zunahme der Flüchtlingszahlen mit den Kriegen im Nahen und Mittleren Osten zusammenhängt, liegt auf der Hand. Man ist auch kein Freund der Unterdrückungsregimes von Hussein, Gaddafi oder Assad, wenn man nüchtern feststellt, dass das Leben der Menschen sich in diesen Ländern durch die Bomben der U...


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