Enkelkind erbt Großvaters Bauch

Die Epigenetik erforscht die Weitergabe von körperlichen Eigenschaften, die nicht in den Genen angelegt sind

  • Andrea Tebart
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Was Vater, Großmutter oder Urgroßeltern taten oder unterließen, wirkt körperlich weiter. Und es liegt nicht nur an den Genen, wenn erworbene Eigenschaften kommende Generationen beeinflussen.

Der Hunger im Zweiten Weltkrieg beschäftigt Wissenschaftler noch immer, insbesondere die Belagerung von Leningrad (1941-1944) und der Hungerwinter in den Niederlanden (1944/45), die beide sehr gut dokumentiert sind. An ihnen können Forscher nicht nur messen, welche Auswirkungen Mangelernährung auf die Gesundheit des Einzelnen hat, sondern auch, welche Nachwirkungen die Nachfahren noch spüren.

In Holland waren damals 4,5 Millionen Menschen betroffen. Aus Not aßen sie Zuckerrüben, manche sogar Tulpenzwiebeln. Ihre Qual endete mit der Befreiung durch die Alliierten. 18 000 Menschen waren da bereits an Unterernährung gestorben.

Die Katastrophe hatte aber auch weitreichende Folgen für Überlebende und deren Nachfahren. So fanden holländische und britische Forscher heraus, dass Kinder von Müttern, die während der Schwangerschaft hungern mussten, nicht nur ein geringeres Geburtsgewicht hatten, sondern anfälliger für Diabetes, Herz-Kr...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.