Nichts, eine Woche lang

«Jetzt die Gegend damals» - der neue Journalroman des Büchner-Preisträgers Jürgen Becker

  • Hans-Dieter Schütt
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.

Becker reiht Augenblicke, Jahreszeitpartikel, Gegenständlichkeiten aneinander. Denn wir leben Bruchstücke - und Becker schreibt gegen die Illusion, die Leerstellen zwischen diesen Bruchstücken seien voll Spannung.

Der letzte Satz des Buches zuerst: «An mein Leben denkend, sagt er, und die Erinnerungen daran, fallen mir immer bloß Sätze ein, manchmal nur noch einzelne, manchmal ein paar mehr.» Jörn Winter sagt das, Schriftsteller, bekannt aus Jürgen Beckers Büchern «Der fehlende Rest», «Aus der Geschichte der Trennungen», «Schnee in den Ardennen». Ein Mensch, der Lust weckt, ihn mit Becker zu verwechseln. Dieser selbst legt die Spuren: Winter sei eine Person, «die der Verfasser mit seinen eigenen Erfahrungen, Wahrnehmungen und Gewohnheiten versehen hat. Dennoch ist er kein Spiegelbild.» Aber freilich zeigt der Spiegel ein Bild vieler biografischen Momente aus Beckers Leben. Sie ergeben ein Kolororitpanorama, ein Museum der plötzlich oder mählich aufscheinenden Details. Ein Archivarium des Alltags. «Die Gegend damals jetzt» - ein weiterer «Journalroman» des Büchner-Preisträgers.

Es ist nicht zu leben ohne den Vergleich, den die Erinnerung anb...


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