Mama, was ist Urlaub?
Zu viele Kinder im reichen Deutschland sind arm. Ihnen fehlt oft nicht nur Geld, sondern auch Zuneigung und Selbstvertrauen
Für Kinder aus einkommensschwachen Familien folgt aus dem Mangel an Geld der Mangel an gesellschaftlicher Teilhabe. Mit Folgen fürs Selbstwertgefühl und ihre Zukunft.
Monja ist 13 Jahre alt und eigentlich ein Teenager wie viele andere. Sie trägt lange Haare und Kapuzenpulli, mag Musik und ist manchmal genervt von ihren Geschwistern. Allerdings hat sie dazu mehr Grund als andere. Sie hat fünf Geschwister und teilt sich mit zwei von ihnen ein enges Kinderzimmer - beide sind unter vier Jahre alt.
Die Familie lebt in Bremerhaven, die Arbeitslosenquote ist dort mehr als doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt. Viele Familien beziehen Hartz IV, auch Monjas Eltern. Die 13-Jährige ist eines von 2,8 Millionen Kindern, die in Deutschland als armutsgefährdet gelten. Fast jedes fünfte Kind unter 15 Jahren ist von Armut bedroht - und das in einem der reichsten Länder der Welt. Besonders betroffen sind Familien, die Hartz IV beziehen, Kinder von Alleinerziehenden und von Migranten.
Monja weiß, dass ihre Eltern keine Arbeiten finden und wenig Geld haben - wirklich schlimm findet sie das nicht. Hauptsac...
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