Nich richtich polnisch noch deitsch

Unterwegs in Kaschubien, einem wenig bekannten Landstrich in Polen. Von Heidi Diehl

Oskarchen hockt auf seiner Bank im Gdansker Stadtteil Wrzeszcz, dem früheren Langfuhr, und trommelt sich tagein, tagaus die Seele aus dem Leib. Eigentlich sollte ja sein geistiger Vater, Günter Grass, dort sitzen, doch der hatte vor ein paar Jahren entschieden was dagegen, dass man ihm schon zu Lebzeiten ein Denkmal setzt. Irgendwie aber ist es gehuppt wie gesprungen, denn hier im Geburtsviertel des berühmten Sohnes der Stadt erinnert ohnehin fast an jeder Ecke etwas an den Mann, der mit seiner »Blechtrommel« nicht nur einen der wichtigsten Romane der Deutschen Nachkriegsliteratur schrieb, sondern mit ihm auch dem fast vergessenen Volk der Kaschuben ein literarisches Denkmal setzte. Ebenso wie sein Held Oskar Matzerath wuchs Grass mit den Sitten und Gebräuchen des fast vergessenen Volksstammes auf - der eine hatte eine kaschubische Mutter und der nie erwachsen werden wollende kindliche Trommler eine kaschubische Großmutter.

Kaum e...


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