Das geht schief
René Heilig über den deutschen Drang zu Kriegseinsätzen
Die in AfghaLänger bleiben in Afghanistan? Tiefer rein nach Mali? Die Frage ist nicht, ob die Bundeswehr das kann. Zu klären ist: Warum soll sie das tun? Was sind die Folgen? Die in Afghanistan kennen wir. Wer jetzt behauptet, man wolle nur die Ausbildungs- und Beratungsmission der Bundeswehr etwas verlängern, damit das Kabuler Regime nun aber wirklich endlich selbst für Frieden und Sicherheit sorgen kann, lügt sich in die Tasche - und seine Wähler an. Der Fall von Kundus hat gezeigt: Wenn aus militärischer Sicht überhaupt fremde Soldaten in Afghanistan gebraucht werden, dann als Kampftruppe. Doch die militärische Sicht ist höchstens sekundär. Politische Lösungen müssen her. Die gibt es nicht gegen die Taliban und nicht ohne überzeugenden, nachhaltigen wirtschaftlichen Aufschwung. Nur so lässt sich auch verhindern, dass noch mehr Afghanen ihr Leben durch Flucht schützen müssen.
Ähnlich ist das in Mali. Auch dort bildet die Bundeswehr einheimische Soldaten aus. Weil das jedoch nicht zur Wiederherstellung der einstigen, angeblich mustergültigen Demokratie in Mali führt, will man nun gemeinsam mit den Niederländern selbst kämpfen. Und - die Gelegenheit ist günstig - Waffen verscherbeln. Die Methode soll ein Modell sein für die »Stabilisierung« diverser Staatsgebilde, die dem Westen freundlich gesonnen erscheinen. Gerade hat die schwarz-rote Regierung dafür einen eigenen Haushaltstitel geschaffen - und so klammheimlich den allerletzten Rest des einstigen Rüstungsexportverbots in Krisen- und Kriegsgebiete geschleift.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.