Sozialistischer Stimmungstest geht ins Leere

Regionalwahl droht für französische Regierungspartei PS zum Desaster zu werden

  • Ralf Klingsieck, Paris
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Eine Befragung der Parti Socialiste zur engeren Zusammenarbeit linker Parteien im Land ist kaum aussagekräftig. Weit über Frankreich hinaus wird die Seriosität des Referendums in Frage gestellt. 90 Prozent votierten mit »Ja«.

Die Umfrage der Sozialistischen Partei (PS) vom Wochenende, ob »das linke Volk« ein Zusammengehen aller emanzipatorischen Kräfte Frankreichs befürwortet, war ein Pseudoerfolg. Der Parteivorsitzende Jean-Christophe Cambadélis konnte zwar bei der Vorstellung des Ergebnisses auf 251 327 Teilnehmer verweisen, von denen 90 Prozent mit »Ja« votierten. Doch diesen Zahlen standen massive Zweifel an der Seriosität des Referendums gegenüber.

Drei Tage lang konnten die Menschen auf rund 10 000 Marktplätzen und an anderen zentralen Orten im Land sowie im Internet abstimmen. Medienberichten zufolge nahmen vielerorts »Spaßvögel« mit fiktiven Namen teil, ohne dass dies auffiel. Andere haben mehrfach abgestimmt. Als »dilettantisch« und »unseriös« bezeichneten Abgeordnete des linken Flügels der PS die Befragung und kritisierten die »Geldverschwendung« für den Druck von 1,5 Millionen Flugblättern sowie das Kleben von 100 000 Plakaten.

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