Ost-Jerusalem wird eingemauert

Israels Regierung will mit Absperrung palästinensischer Viertel die Gewaltwelle brechen

  • Oliver Eberhardt, Jerusalem
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Nach weiteren Anschlägen in Israel und dem Westjordanland will Israels Regierung arabische Ortschaften einzäunen; in einem Jerusalemer Stadtteil wurde bereits eine provisorische Mauer errichtet.

Gut neun Meter hoch, in Beige gehalten, sind die Betonbarrieren, aus denen Arbeiter am Sonntag eine 300 Meter lange Absperrung zwischen Armon HaNatziv und dem arabischen Dorf Jebel Mukaber errichteten. »Irgendwie müssen wir unsere Bürger ja schützen«, sagte ein Sprecher der israelischen Polizei: Immer wieder seien in den vergangenen Wochen von Jebel Mukaber aus Steine und Flaschen auf israelische Fahrzeuge geworfen worden, drei Einwohner der Ortschaft hätten Israelis mit Messern angegriffen.

Auf der anderen Seite der Stadt will die Polizei den arabischen Stadtteil Issawijah gleich komplett mit einem Zaun umgeben; gut 4,6 Millionen Euro soll das kosten. Es sind Maßnahmen, die auch innerhalb der Regierung zutiefst umstritten sind. Vor allem die Siedlerpartei »Jüdisches Heim« sieht darin einen Schritt zur Teilung Jerusalems. Vehement fordern ihre Minister den sofortigen Abbau der Sperren. Es sei keine politische Maßnahme, hält derwei...


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